Max Hueber, 1960. — 310 S.
An deskriptiven gotischen Grammatiken ist kein Mangel; es braucht nur auf die vorzüglichen Grammatiken von Braune und Streitberg verwiesen zu werden. Dagegen scheint mir eine vergleichende Darstellung des Gotischen, die dem Standpunkt des Anfängers gerecht wird, zu fehlen. Deshalb unternahm ich es, die vorliegende Grammatik zu schreiben; sie soll dazu dienen, Studierende der Germanistik bequem in das vergleichende Studium des Gotischen einzuführen, und sie will von diesem Gesichtspunkt aus beurteilt sein.
Dem Zweck dieses Buches entsprechend, bin ich auf Kontroversen nicht ausführlicher eingegangen, sondern habe mich darauf beschränkt, sie anzudeuten. In der Darstellungsweise war mein Bestreben, Sicheres und Wahrscheinliches von Problematischem zu unterscheiden. Natürlich ist hierbei ein gewisser Subjektivismus des Verfassers unvermeidlich.
Wenn ich hinter ein gotisches Wort das griechische Äquivalent des Originaltextes gesetzt habe, so habe ich auch noch die deutsche Übersetzung hinzugefügt.